Was macht diese Insel jetzt eigentlich so besonders?
Sonne, Strand und Meer gibt es auch an anderen wunderbaren Orten.

Natürlich kennen wir die typischen Bilder von Oldtimer jeglicher Marken, vom Verfall einstigen Glanzes, von Zigarre rauchenden alten Cubanerinnen,
von Musikern an jeder Ecke, von auf der Straße tanzenden Schönheiten...
Man bekommt eine Idee der Lebensfreude, die hier so präsent und ansteckend ist, doch da ist noch viel mehr.

Mich hat erstmal meine Tanzbesessenheit nach Cuba geführt, da ich Salsa einfach auch mal auf der Straße tanzen wollte.
Das habe ich ausgiebig getan und auch vieles andere, wozu Cuba einlädt...doch was mich wirklich in seinen Bann zog, ist die zugrunde liegende afrocubanische Kultur und Tradition, die das Fundament aller Tänze hier bildet aber auch die Sicht der Welt und den Umgang mit allen Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins mitbestimmt.

Mit den Sklaven aus Westafrika kam vor einigen Jahrhunderten auch ihr Glaubenssystem und damit die Orishas auf diese Insel. Das Volk der Yoruba aus dem heutigen Gebiet von Nigeria/Benin lebt seit 5000 Jahren in tiefem Einklang mit den Gesetzen der Welt und des menschlichen Seins. Es ist eine monotheistische Religion, die friedlich und nicht missionarisch einfach nur die Welt erklärt und Lebenshilfe leistet.

Ich bin eher religionsfern und kritisch aufgewachsen, sehe mich aber dennoch mittlerweile als spirituellen Menschen und für mich sind, egal in welcher Religion oder auch wissenschaftlich fundiert in der Therapie, immer wieder die gleichen Themen und Wahrheiten einfach nur verschieden verpackt.

Ähnlich wie in der griechischen Mythologie haben die Yoruba viele verschiedene Halbgötter = Orishas, die menschliches Sein und typische Muster unseres Agierens sichtbar und erlebbar machen. Es ist quasi ein geniales Persönlichkeitsmodell, was uns helfen kann, uns selbst zu erkennen und damit unsere Stärken und Schwächen anzunehmen und bewusst zu machen.

Das Beschäftigen damit kann Lebenshilfe, Prävention, Therapieersatz sein oder einfach Interesse an Kultur und Tradition.

Die Orishas sind Krieger und Kriegerinnen, niemals nur gut oder schlecht, wie wir Menschen halt auch, sie tragen bestimmte Farben, mögen bestimmte Dinge, haben bestimmte Rhythmen und Tänze und es gibt unendlich viele Geschichten, ähnlich wie Fabeln über sie zu erzählen. Diese Geschichten haben zentrale Botschaften und arbeiten in uns. Sie helfen uns, unser eigenes Wesen und das der anderen besser zu verstehen und anzunehmen.
Ich finde, sie geben viele Antworten und werfen neue Fragen auf, was manchmal viel weiter führen kann.

Je tiefer ich in dieses Thema eintauchte, umso präsenter wurde der Wunsch, sie anderen vorzustellen, die Möglichkeiten auch anders zu präsentieren und es entstand die Idee Reisen nach Cuba zu begleiten. Und zwar keine typischen Rundreisen oder Tanzreisen, sondern Selbstentdeckungsreisen.
Gemeinsam mit den Orishas und dem, was sie uns modernen Europäern sagen können, möchte ich Kleingruppen durch Cuba begleiten, als Erzählerin, Therapeutin, als Tänzerin und Frau aus Leidenschaft.

Natürlich kann man genau für diese Erkenntnisse auch auf dem Jakobsweg wandern, am Strand tanzen, eine Ayurveda-Kur in Sri Lanka machen, Yoga in Indien oder in Tibet meditieren...man kann auch durch den heimischen Wald laufen oder Achtsamkeit in der Stille finden.

Egal, es gibt völlig verschiedene Zugänge, um neue Erkenntnisse zu erlangen und sich auf den Weg zu sich selbst zu machen, für mich ist dieser sehr einladend und mitreißend und ich denke, es gibt viele andere, für die er das auch sein kann.
Letztlich geht es immer nur darum, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen und dies kann ein Impuls für neue Wege dahin sein.

Meine Erfahrung als Therapeutin: Spätestens in der Lebensmitte kommen wir nicht drum rum, uns mit uns selbst zu beschäftigen und unseren eigenen Weg zu suchen. Schieben wir das beiseite, drehen wir uns oft immer wieder im Kreise, beschäftigen uns mit irgendwelchen Diagnosen und ihrer Therapien und übersehen dabei allzu oft, dass die Ursache ganz woanders liegt, wir irgendwann vergessen haben, unser eigenes Leben zu leben und zu tun, was uns beglückt.

Die Reise soll quasi dazu einladen, sich selbst und fremdes Stück Erde zu entdecken und einfach lachen und sprühen zu können auf dem eigenen Weg.

Nicht mehr und nicht weniger.